Erfahrungsberichte

Kindergottesdienst St. Elisabeth

Gastbeitrag:

Folgender Beitrag wurde von Mareike Knue geschrieben. Sie hat mich gebeten, diesen Beitrag hier zu veröffentlichen. Dies tue ich sehr gerne, da ich denke, dass dieses Angebot für manche Peoples hier in der Community hier interessant sein könnte.

Kurzer Disclaimer:
Ich vertraue Mareike und veröffentliche deshalb diesen Artikel.
Ich stehe selbst jedoch in keiner Verbindung zur kath. Kirche oder zu irgendeiner anderen Religionsgemeinschaft.

Genug von mir: Viel Spaß beim Lesen von Mareikes Artikel!


„Lasst das Kind durch die Kirche rennen – das ist ein Familiengottesdienst.“

Dieser Bericht ist für Eltern, die sich fragen, wie sie ihren Kindern positive Erfahrungen mit der Kirche und Gott ermöglichen können. Wenn ihr zu diesen Eltern gehört, dann möchte ich euch mitnehmen in die Familiengottesdienste in St. Elisabeth in Rheine.

Wir machen Gottesdienste für Kinder und vor allem mit ihnen.

Vorweg: Ich gehöre seit Kurzem zu dem kleinen Team, das diese Gottesdienste vorbereitet. Verzeiht mir also bitte, wenn ihr keinen objektiven Bericht von mir bekommt, denn mir machen die Vorbereitung und Feier dieser Gottesdienste Riesenspaß. Und das hat vor allem mit der Einstellung des Vorbereitungs-Teams zu tun.

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Die Familiengottesdienste in der Elisabethkirche enthalten alle Elemente einer Heiligen Messe – nur eben kindgerecht aufgearbeitet.


Wir möchten nicht nur Gottesdienste für Familien mit Kindern machen, sondern vor allem mit ihnen. Das Kyriegebet und die Fürbitten werden immer von Kindern gelesen, die sich zu Beginn spontan dazu bereiterklären. Gesungen und gebetet wird mit viel Bewegung. Immer haben wir einige Sängerinnen da, sodass auch die mitsingen können, die noch nicht lesen können. Meist gibt es mehrere Instrumente. Die Kinder tragen Kerzen auf den Altar. Bei der Gabenbereitung versammeln sie sich am Altar, dürfen Kelch und Hostienschale halten, machen zusammen mit Pastor Kiran die Kniebeugen … Und immer haben wir eine Aktion gemeinsam mit den Kindern, damit sie Bibelinhalte nicht nur passiv hören, sondern erleben können.

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Kinder lesen die Fürbitten – zu Karneval auch im Kostüm.

„Meinen Kindern ist langweilig – wir singen jetzt!“

In dieser Aktion werden die Kinder aktiv, die in den Gottesdienst kommen: Sie ergreifen das Wort, gestalten Abläufe in der Kirche, erleben kleine Rollenspiele und werden in Gespräche eingebunden … Hauptsache, sie sitzen nicht zu viel in den Bänken. Diese Aktionen vorzubereiten, ist nicht immer einfach: Kommen zehn Kinder oder fünfzig? Das wissen wir vorher nie. Sind es eher Schul- oder viele Kita-Kinder? Keine Ahnung. Machen sie mit oder sind sie eher schüchtern? Wir lassen uns überraschen. Und manchmal funkt Pastor Kiran dazwischen: „Meinen Kindern ist langweilig – wir singen jetzt ‚Gottes Liebe ist so wunderbar‘“, und dann wird einfach zwischendurch gesungen, was so ziemlich jedes Kind kennt.

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An Palmsonntag gestalten die Kinder, die die Messe besuchen, den Einzug nach Jerusalem. Was es dafür braucht, haben sie gemeinsam im Gottesdienst entwickelt.


Wir sind alle ehrenamtlich in diesem Team. Manche kommen direkt aus der Nachtschicht in den Gottesdienst, andere haben selbst noch kleine Kinder dabei. Manchmal hatten wir zwischen Job und Familie keine Zeit, den Ablauf auswendig zu lernen – oder jemand ändert ihn (versehentlich) spontan. Dann gerät etwas durcheinander und wir müssen uns neu sortieren. Bei den Kindern ist es genauso: Manchmal sind sie super drauf und hochkonzentriert. Manchmal kriegt eins einen Wutanfall. Wenn die Eltern dann beschämt versuchen, es zu bändigen und zu beruhigen, geht Pastor Kiran hin und sagt: „Lasst das Kind ruhig durch die Kirche rennen. Das ist ein Familiengottesdienst hier.“ Und dann hören wir die Oma sagen: „So entspannt war das bei uns früher aber nicht …“

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Eltern, Kinder und Großeltern haben Freude an der interaktiven Vermittlung von Bibelinhalten.


Ihr seid willkommen – mit der ganzen Familie

Und genau das ist der Punkt: Wir möchten, dass ihr euch als Familie angenommen fühlt. Großeltern, die die Liturgie im Schlaf können, sollen diese erleben – denn auch unsere Familiengottesdienste beinhalten alle Elemente einer Messe. Eltern sollen sich willkommen fühlen mit ihren Kindern, egal wie die an dem Tag drauf sind. Und die Kinder sollen merken: Wir sind nicht Zuschauer – hier geht es um uns. Wenn am Ende davon etwas bei euch angekommen ist, haben wir unser Ziel erreicht. Dann haben Menschen erlebt: Wir sind in der Kirche willkommen, Gott will uns haben.

Die Kinder genießen es unserer Erfahrung nach sehr, das Kirchenjahr mit seinen Festen wie Advent und Weihnachten, Fastenzeit und Ostern zu erleben. Und es ist immer schön zu sehen, mit welcher Neugier sie auf Erzählungen von Jesus und Gott reagieren. Oft bekommen die Kinder am Ende des Gottesdienstes ein Mitgebsel mit – passend zum Thema. Als Erinnerung für zuhause.

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Kurze Probe vor dem Gottesdienst: An Ostermontag veranschaulichen wir die Auferstehungserzählung unter dem Motto „Game over?“ durch eine Videospielsimulation.

Wenn dieser Text euch neugierig gemacht hat, kommt doch einfach vorbei. Es ist übrigens egal, mit welchen Voraussetzungen ihr kommt: Ihr seid willkommen! Die Familiengottesdienste in St. Elisabeth sind an mehreren Sonntagen im Jahr um 12 Uhr. Die nächsten Termine findet ihr unter https://www.dionysius-rheine.de/glauben-leben/kinder-familien.

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Nach dem Familiengottesdienst zu Karneval gab es Kamelle auf der Kirchtreppe.


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